You are viewing an old version of this page. View the current version.

Compare with Current View Page History

« Previous Version 20 Next »

Wenn Sie beabsichtigen, Ihre Publikation oder Ihren Forschungsdatensatz in der Research Collection frei zugänglich zu veröffentlichen, sollten Sie sich im Vorfeld überlegen, unter welcher Endnutzerlizenz das Werk publiziert werden soll.

Im Folgenden finden Sie einige Informationen zu Creative-Commons-Lizenzen, die Sie bei der Wahl einer Lizenz unterstützen sollen.

Was sind Creative-Commons-Lizenzen?

Artikel und andere Publikationen, die im Internet zugänglich sind, sind in der Regel urheberrechtlich geschützte Werke. Im Zweifel muss für jede Art der Nachnutzung eines solchen Werkes (z.B. kopieren, verteilen, in ein anderes Werk integrieren, übersetzen usw.) die Erlaubnis des Autors oder Rechteinhabers (z.B. des Verlages) eingeholt werden.

Autoren, die Lesern die Nachnutzung ihrer Werke ermöglichen und erleichtern möchten, können diese unter einer CC-Lizenz veröffentlichen. Sie regeln damit, welche Arten der Nachnutzung sie den Lesern ihrer Werke gestatten.

Wer kann eine CC-Lizenz vergeben?

CC-Lizenzen können ausschliesslich vom Autor bzw. vom Rechteinhaber eines Werkes vergeben werden.

Wann kann ich als Autor eine CC-Lizenz vergeben?

Werke können nur dann unter einer CC-Lizenz veröffentlicht werden, wenn der Autor noch über das Nutzungsrecht an seiner Publikation verfügt.

Wurde das ausschliessliche Nutzungsrecht an einem Werk an einen Verlag übertragen, ist eine weitere Veröffentlichung unter einer CC-Lizenz meist nicht mehr möglich.

Zudem müssen sämtliche Co-Autoren sowie die allfälligen Inhaber von Bildrechten der Lizenzierung zustimmen.

Wie kann ein Werk unter einer CC-Lizenz publiziert werden?

Ein Werk wird unter einer CC-Lizenz publiziert, indem die Lizenz im Werk selbst angegeben wird. Hierbei ist zu bedenken, dass der Hinweis möglichst leicht auffindbar sein sollte. Möglich wäre zum Beispiel das Anbringen des Lizenzhinweises im Impressum oder auf dem Titelblatt. Enthält ein Werk nur vereinzelt Open-Content-Bestandteile oder Bestandteile mit abweichender CC-Lizenz (zum Beispiel Bilder) sollte die Lizenz am jeweiligen Bestandteil, zum Beispiel in der Bildunterschrift, angebracht werden.

Bestandteil des Lizenzhinweises sollten der Name und die stabile URL der Lizenz sowie gegebenenfalls das Lizenzlogo sein.

Darüber hinaus wählen Sie im Publikationsprozess der Research Collection die gewünschte Lizenz aus einem Dropdown-Menü aus, sodass sie auch auf der Landing Page und in den Metadaten ersichtlich ist.

Welche CC-Lizenz soll ich für meine Open-Access-Publikation wählen?

Die folgende Tabelle  gibt einen Überblick über die sechs CC-Lizenzen und die damit verbundenen Nachnutzungsmöglichkeiten.

Der ausschlaggebende Faktor für die Entscheidung zugunsten einer Lizenz sollte die individuelle Absicht sein, die mit der Lizenzierung verfolgt wird. Zu bedenken ist dabei, dass jede zusätzliche Lizenzeinschränkung immer auch zu erhöhter Rechtsunsicherheit führt. Das heisst, restriktivere Lizenzen sind im Allgemeinen mit Nachteilen sowohl für Lizenzgeber als auch für Nutzer verbunden. Es wird daher empfohlen, die Vor- und Nachteile bei der Wahl einer Lizenz unter Berücksichtigung der subjektiven Zielsetzung sorgfältig gegeneinander abzuwägen und sich nicht vom „Bauchgefühl“ leiten zu lassen.

Name, Symbol und URLKonditionenProContra

Creative Commons Attribution 4.0 International (CC-BY)

http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Der Name des Autors muss genannt werden.

Ermöglicht die uneingeschränkte Vervielfältigung, Verbreitung, Veröffentlichung, Abwandlung und Nutzung eines Werkes.

Ist die Standardlizenz vieler renommierter Open Access Verlage.

Entspricht der Empfehlung der Open Access Scholarly Publishers Association (OASPA) und ermöglicht als einzige CC-Lizenz Open Access zu wissenschaftlicher Literatur entsprechend der Definition der Berliner Erklärung.

Der Autor gibt die Kontrolle über die Nachnutzung seines Werkes vollständig aus der Hand.

Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC-BY-SA)

http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Der Name des Autors muss genannt werden.

Das Werk muss nach Veränderungen unter der gleichen Lizenz weitergegeben werden.

Hat den Charakter einer „viralen Lizenz“, indem aus Bearbeitungen entstehende neue Werke unter derselben Lizenz weitergegeben werden müssen.Kann durch sogenannte „Lizenzinkompatibilitäten“ unerwünschte Einschränkungen in der Nachnutzung erzeugen: So kann Material, das innerhalb eines CC-BY-SA Artikels verwendet wurde, nur mit anderen CC-BY-SA Inhalten kombiniert und wiederveröffentlicht werden.

Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International (CC-BY-NC)

http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Der Name des Autors muss genannt werden.

Keine kommerzielle Nutzung erlaubt.
Geeignet, wenn eine realistische Aussicht darauf besteht, dass kommerzielle Nutzer für die Verwendung des Materials bezahlen.

Kann auch die Nachnutzung in nicht-kommerziellen Angeboten verhindern, wenn diese eine liberalere Lizenz verlangen (z.B. Wikipedia).

Kann auch Anwendungsfälle in Bildung und Forschung verhindern (z.B. Verwendung in gebührenpflichtigen Studiengängen oder Public-Private Partnerships).

Verhindert z.B. Text- und Data-Mining, wenn dafür eine kommerzielle Software eingesetzt wird.

Creative Commons Attribution-NoDerivatives 4.0 International (CC-BY-ND)

 

Der Name des Autors muss genannt werden.

Keine Bearbeitung erlaubt.

Geeignet, wenn z.B. Übersetzung in eine andere Sprache verhindert werden soll.

Gilt als sehr restriktive Lizenz, speziell im Kontext wissenschaftlicher Forschung, die immer auf vorhergehenden Werken aufbaut.

Auslegung in Grenzfällen häufig unklar.

Führt zu vielen Einschränkungen, die häufig gar nicht erwünscht sind.

Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC-BY-NC-SA)

 

http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/

Der Name des Autors muss genannt werden.

Keine kommerzielle Nutzung erlaubt.

Das Werk muss nach Veränderungen unter der gleichen Lizenz weitergegeben werden.

Vgl. CC-BY-NC und CC-BY-SAVgl. CC-BY-NC und CC-BY-SA

Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International (CC-BY-NC-ND)

 

http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Der Name des Autors muss genannt werden.

Keine kommerzielle Nutzung erlaubt.

Keine Bearbeitung erlaubt.

Vgl. CC-BY-NC und CC-BY-NDVgl. CC-BY-NC und CC-BY-ND

Welche CC-Lizenz soll ich für meine Forschungsdaten wählen?

Auch bei der Lizenzierung von Forschungsdaten gilt, dass der ausschlaggebende Faktor für die Entscheidung zugunsten einer Lizenz die individuelle Absicht sein sollte, die mit der Lizenzierung verfolgt wird.

In Fact Sheet on Creative Commons & Open Science wird erläutert, weshalb es bei Forschungsdaten sinnvoll sein kann, diese unter einer Public Domain Dedication zu veröffentlichen.

Kann ich die Lizenzierung meines Werkes unter Creative Commons widerrufen?

Die Vergabe einer CC-Lizenz kann nicht widerrufen werden. Ebenso wenig können „liberalere“ CC-Lizenzen nachträglich in „restriktivere“ CC-Lizenzen umgewandelt werden.

Weiterführende Literatur

Amini, S., G. Blechl und J. Losehand (2015). FAQs zu Creative-Commons-Lizenzen unter besonderer Berücksichtigung der Wissenschaft. https://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:408042

DCC: How to License Research Data: http://www.dcc.ac.uk/resources/how-guides/license-research-data

Kreutzer, T. (2015). Open Content – Ein Praxisleitfaden zur Nutzung von Creative Commons Lizenzen. https://meta.wikimedia.org/wiki/Open_Content_-_A_Practical_Guide_to_Using_Creative_Commons_Licences/Guide/de

 

 

  • No labels